Nov 2, 2025

Markenstrategie entwickeln: In 7 Schritten (mit Beispielen)

Mit praktischen Beispielen, klaren Strategien und Tipps für nachhaltige Markenbildung.

Markenstrategie entwickeln: In 7 Schritten (mit Beispielen)

Markenstrategie entwickeln: In 7 Schritten (mit Beispielen)

Menschen erinnern sich nicht an Logos, sondern an Marken mit Haltung. Damit deine Marke dazugehört, brauchst du eine klare Strategie. Hier erfährst du, wie du sie in 7 Schritten entwickelst: Verständlich, praxisnah und mit Beispielen, die zeigen, was funktioniert.

Schritt 1 – Ausgangslage und Markt verstehen

Marktanalyse

Bevor eine Marke strategisch aufgebaut wird, braucht es ein klares Bild vom Ist-Zustand. Analysiere zunächst dein Unternehmen und das Umfeld, in dem du dich bewegst. Beantworte dazu folgende Fragen:  

1. Unternehmensanalyse:

  • Wie wird die Marke aktuell wahrgenommen?

2. Markt und Zielgruppen:

  • Wie entwickelt sich der Markt?
  • Welche Trends prägen die Branche?
  • Welche Bedürfnisse haben die Zielgruppen wirklich?

3. Wettbewerb:

  • Wer dominiert den Markt?
  • Wie unterscheiden sich deren Markenauftritte?
  • Wo gibt es Raum für eine klare Positionierung?

Wenn du diese Fragen ehrlich beantwortest, entsteht ein realistisches Bild deiner Marke und ihres Umfelds. Dies ist das Fundament für alle weiteren strategischen Schritte.

Schritt 2 – Markenidentität definieren

Frauenteam entwickelt Markenstrategie

Eine starke Marke braucht ein klares Selbstverständnis. Bevor du über Kommunikation, Design oder Kampagnen nachdenkst, musst du wissen, wofür deine Marke steht: Sowohl inhaltlich als auch emotional und wertebasiert. Eine definierte Markenidentität sorgt dafür, dass alle Entscheidungen danach konsistent sind. 

Markenkern & Werte herausarbeiten

Der Markenkern beschreibt, was deine Marke im Innersten ausmacht. Er ist kein Slogan, sondern das zentrale Versprechen, das sie ihren Kund:innen gibt. 

Um den Markenkern zu finden, stell dir Fragen wie: 

  1. Wofür soll unser Unternehmen grundsätzlich stehen?
  2. Welchen Nutzen bringen wir unseren Kund:innen wirklich? 
  3. Welche Werte treiben uns intern und extern an? 

Diese Antworten formen dein Wertefundament. Werte wie Verlässlichkeit, Mut oder Qualität sind keine Marketingfloskeln, sondern Orientierung für Verhalten, Kommunikation und Entscheidungen. Erst wenn sie intern gelebt werden, entfalten sie nach außen Wirkung.

Beispiel: Ein Softwareanbieter definiert Innovation, Klarheit und Verantwortung als Kernwerte. Diese prägen Produktentwicklung, Sprache und Kundenkontakt. Sie dienen nicht als Werbeworte, sondern als Leitlinie im Alltag.

Mission, Vision und Markenpersönlichkeit festlegen

Markenpersönlichkeit festlegen

Die Mission beschreibt den Zweck: Warum gibt es diese Marke überhaupt? Die Vision zeigt, wohin sie sich entwickeln will. Beides gibt langfristige Richtung. 

Danach folgt die Markenpersönlichkeit: Der Stil, mit dem deine Marke auftritt. Sie kann sachlich, leidenschaftlich oder unkonventionell sein. Entscheidend ist, dass sie konsequent bleibt. Hilfreich ist, die Marke wie eine Person zu denken: Welche Eigenschaften, welche Tonalität, welche Haltung hätte sie?

Beispiel: Ein nachhaltiges Modelabel formuliert die Mission, faire Mode alltagstauglich zu machen. Die Vision ist, Mode zu etablieren, die ohne Kompromisse zwischen Stil und Verantwortung auskommt. Die Markenpersönlichkeit wirkt optimistisch, klar und selbstbewusst: Genau so, wie die Marke wahrgenommen werden soll.

Schritt 3 – Positionierung festlegen

Team erarbeitet Markenpositionierung

Die Positionierung bestimmt, welchen Platz deine Marke im Kopf der Kund:innen einnimmt. Sie beantwortet die Frage, wie deine Marke wahrgenommen werden soll – und wie sie sich vom Wettbewerb unterscheidet.

Dafür musst du genau wissen, wer deine Zielgruppe ist und welches Bedürfnis du erfüllst. Eine starke Positionierung bringt beides auf den Punkt: Relevanz für die Kund:innen und Differenzierung im Markt. Sie zeigt, was dich einzigartig macht und warum dein Angebot die bessere Wahl ist.

Eine einfache Formel hilft bei der Entwicklung der Positionierung:

[Marke] bietet [Zielgruppe], die [Bedürfnis] hat, [Nutzen], mit/indem/die [Differenzierung]

Beispiel:

Brandpilot bietet kleinen Unternehmen, die keine eigene Marketingabteilung haben, eine einfache Branding-Plattform, die Strategie, Design und Content an einem Ort bündelt.

Schritt 4 – Markenarchitektur und Struktur klären

Female Focused Marketing Team erarbeitet Marketingstrategie

Wenn eine Marke strategisch geführt werden soll, braucht sie eine klare Struktur. Die Markenarchitektur legt fest, wie einzelne Marken, Produktlinien oder Submarken zueinanderstehen und wie sie gemeinsam wahrgenommen werden. Eine durchdachte Architektur schafft Orientierung für Kund:innen, Mitarbeiter:innen und Partner.

Welche Markenstrategie passt?

Die Wahl der passenden Markenstrategie hängt davon ab, wie stark du deine Marken trennen oder bündeln willst.

  • Einmarkenstrategie: Eine Marke steht für alle Produkte oder Dienstleistungen. Vorteil: gebündelte Markenstärke und klare Wiedererkennbarkeit. Nachteil: geringere Flexibilität bei neuen Geschäftsfeldern. Beispiel: Apple. Alle Produkte tragen dieselbe Marke und profitieren vom gemeinsamen Image.
  • Mehrmarkenstrategie: Mehrere eigenständige Marken bedienen unterschiedliche Zielgruppen oder Preissegmente. Vorteil: gezielte Ansprache. Nachteil: höherer Aufwand in Führung und Kommunikation. Beispiel: Volkswagen mit Audi, SEAT und Skoda. Unterschiedliche Zielgruppen, getrennte Markenführung.
  • Dachmarkenstrategie: Eine übergeordnete Marke verbindet mehrere Untermarken, die eigenständig auftreten, aber vom gemeinsamen Image profitieren (z. B. „Siemens“).
  • Endorsed Brand: Eine Submarke tritt eigenständig auf, wird aber von der Hauptmarke „bestätigt“ oder gestützt (z. B. „Nestlé KitKat“).
  • Hybridstrategie: Kombination aus mehreren Ansätzen.

Globale vs. lokale Markenstrategie

Weltall-Sicht auf Erde

Wer international tätig ist, muss entscheiden, ob die Marke weltweit einheitlich oder lokal angepasst geführt wird.

Eine globale Markenstrategie sorgt für Wiedererkennbarkeit und spart Ressourcen. Sie funktioniert gut, wenn Zielgruppen ähnliche Bedürfnisse haben (z. B. bei Technologie- oder Lifestylemarken).

Beispiel: Coca-Cola kommuniziert weltweit dieselbe Kernbotschaft, passt aber Sprache und Kampagnenmotive an lokale Märkte an.

Eine lokale Markenstrategie hingegen bietet mehr Flexibilität. Sie erlaubt Anpassungen an regionale Märkte, Sprachen und kulturelle Besonderheiten. Das stärkt Nähe und Relevanz, erfordert aber mehr Koordination.

In der Praxis setzen viele Unternehmen auf einen Mittelweg: Ein globales Markenleitbild mit klaren Kernwerten, das lokal in Tonalität und Kommunikation angepasst wird. Entscheidend ist, dass trotz regionaler Unterschiede ein konsistentes Markenerlebnis entsteht.

Schritt 5 – Markenauftritt & Design entwickeln

Marketing Team Meeting

Jetzt wird die Markenstrategie sichtbar. In diesem Schritt entsteht der Auftritt, der zeigt, wofür die Marke steht. Er vereint Story, Design und Kommunikation zu einem einheitlichen Erlebnis. Ziel ist, dass die Marke an jedem Kontaktpunkt wiedererkennbar bleibt.

Markenstory & Markenbotschaft formulieren

Jede starke Marke erzählt eine Geschichte. Die Markenstory übersetzt den Markenkern in eine emotionale Leitidee, die beim Publikum ankommt und im Gedächtnis bleibt. Sie zeigt, wofür die Marke steht, was sie verspricht und welchen Wert sie schafft.

Die Markenbotschaft fasst das in wenigen klaren Sätzen zusammen. Sie soll verständlich, glaubwürdig und anschlussfähig sein. Eine gute Botschaft funktioniert über verschiedene Kanäle hinweg und bildet die Grundlage für alle künftigen Inhalte.

Beispiel: Patagonia erzählt die Geschichte einer Marke, die Verantwortung für den Planeten übernimmt. Die Botschaft „We’re in business to save our home planet“ ist einfach, emotional und konsequent. Sie zieht sich durch Produkte, Kommunikation und Unternehmensentscheidungen – und macht die Haltung der Marke in jeder Aktion spürbar.

Brand Design – visuelle Identität & Tonalität

Coca Cola als Beispiel für Brand Design

Das Design macht die Marke sichtbar. Dazu gehören Logo, Farbwelt, Typografie, Bildsprache und Layoutprinzipien. Alles zusammen ergibt ein System, das Konsistenz schafft und Wiedererkennung ermöglicht.

Auch Tonalität gehört zur visuellen Identität. Sprache, Stil und Ausdruck müssen zum Charakter der Marke passen. Egal ob sachlich, inspirierend oder emotional: Entscheidend ist, dass Auftritt und Haltung zusammenpassen.

Beispiel: IKEA nutzt klare Formen, viel Weißraum und eine einfache Sprache. Das Design wirkt freundlich und funktional, genau wie die Marke selbst.

Digitale Markenstrategie und Kanalpräsenz

Im digitalen Raum zeigt sich, ob eine Marke konsequent geführt ist. Die Website, Social Media und Content-Formate müssen denselben Eindruck vermitteln wie alle anderen Kontaktpunkte.

Eine gute digitale Markenstrategie achtet auf Nutzererlebnis, Struktur und Suchmaschinenoptimierung. 

Inhalte sollen schnell erfassbar, klar gestaltet und auf die Bedürfnisse der Zielgruppe ausgerichtet sein. 

Schritt 6 – Umsetzung und Kommunikation

Strategiesitzung

Jetzt wird Strategie zur Praxis: Die Marke muss erst intern gelebt werden, anschließend kann sie extern erlebt werden.

Interne Markenverankerung

Mitarbeiter:innen sind die ersten Markenbotschafter. Sie müssen wissen, wofür die Marke steht und welche Werte sie vertritt. Führungskräfte leben die Marke vor: Klare Kommunikation sorgt dafür, dass sie im Alltag präsent bleibt.

Externe Markenkommunikation (Content, Kampagnen, Social Media)

Nach außen zeigt sich die Marke in Kampagnen, Inhalten und Social Media. Ein konsistenter Auftritt über alle Kanäle schafft Wiedererkennung und Vertrauen. Gute Kommunikation verbindet Story, Design und Haltung zu einem klaren Markenerlebnis.

Influencer Marketing als effektiver Markenverstärker

Influencer Marketing ist heute einer der stärksten Hebel für Markenwachstum. Kaum ein anderer Kanal verbindet Reichweite, Vertrauen und Glaubwürdigkeit so direkt. Wenn Creator wirklich zur Marke passen, transportieren sie Botschaften mit einer Authentizität, die klassische Werbung kaum erreicht. 

Wunderstudios unterstützt Marken dabei, genau diese Wirkung zu erzielen. Wir identifizieren passende Creator, entwickeln wirkungsstarke Kampagnen und schaffen Inhalte, die Marken sichtbar machen und Zielgruppen aktivieren. Ganz besonders erfahren sind wir im Bereich Female Focused & Family Influencer.

Schritt 7 – Markenstrategie messen & optimieren

Markenstrategie messen und optimieren

Eine Markenstrategie ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess. Wer wissen will, ob seine Marke wirkt, muss die Ergebnisse regelmäßig prüfen und auswerten.

Wichtige Kennzahlen sind Markenbekanntheit, Markenimage, Vertrauen und Kundenloyalität. Auch die Resonanz auf Kampagnen, Social Media und Website-Daten zeigt, wie stark die Marke tatsächlich im Markt verankert ist.

Auf Basis dieser Erkenntnisse wird die Strategie weiterentwickelt. 

Typische Messgrößen:

  • Markenbekanntheit: gestützte und ungestützte Bekanntheit, Google Search Console Klicks und Impressions, Branded Traffic, Share of Voice
  • Digitale Resonanz: Kampagnenreichweite, Engagement-Rate, Conversion Rate, Website-Verweildauer
  • Kundenloyalität: Wiederkaufsrate, Weiterempfehlungsrate (NPS), Abwanderungsquote

Praxisbeispiele erfolgreicher Markenstrategien (Apple, Nivea, BMW)

Blauer BMW in Natur

Die folgenden Beispiele zeigen, wie unterschiedlich erfolgreiche Marken vorgehen und was sie alle gemeinsam haben: Fokus, Klarheit und Wiedererkennbarkeit.

Markenstrategie von Apple – Einfachheit & Emotion als Kernstrategie

Apple zeigt, dass Technologie dann wirkt, wenn sie intuitiv ist. Der Markenkern liegt in radikaler Einfachheit: Klare Formen, reduzierte Sprache, intuitive Nutzung. Alles vom Produktdesign über die Stores bis zur Werbung zielt darauf ab, Komplexität zu vermeiden. Apple verkauft keine Geräte, sondern ein Lebensgefühl aus Kreativität, Freiheit und Ästhetik. Dadurch entsteht eine emotionale Bindung, die weit über technische Funktionen hinausgeht.

Markenstrategie von Nivea – Vertrauen durch Konstanz

Nivea steht für Pflege, Nähe und Verlässlichkeit. Die Marke verändert sich nur langsam und bleibt in Farbe, Ton und Botschaft konsequent. Genau diese Beständigkeit schafft Vertrauen. Menschen wissen, was sie von Nivea erwarten können. Das macht die Marke glaubwürdig und zu einem Symbol für Kontinuität in einem schnelllebigen Markt.

Markenstrategie von BMW – Premium durch Performance

BMW positioniert sich über Leistung und Fahrfreude. Der Slogan „Freude am Fahren“ beschreibt den Markenkern präzise. Alles, was BMW kommuniziert und produziert, ordnet sich diesem Versprechen unter. Premium entsteht hier nicht nur durch Technik, sondern auch durch Haltung. BMW verkörpert Präzision, Selbstbewusstsein und Leidenschaft für Bewegung.

Warum Influencer-Marketing heute Teil jeder Markenstrategie ist  

Influencer Marketing als Markenstrategie

Influencer-Marketing hat sich von einer Taktik zu einem festen Bestandteil moderner Markenführung entwickelt. 

Markenkommunikation findet längst nicht mehr nur in Kampagnen oder Medien statt, sondern in den Communities und Netzwerken, in denen Menschen täglich Inhalte erleben.

Influencer schaffen dort Sichtbarkeit, wo klassische Werbung an Wirkung verliert. Sie verbinden Marken mit echten Personen, Geschichten und Momenten. 

So entsteht Vertrauen: Der entscheidende Faktor in Märkten, in denen Glaubwürdigkeit wichtiger ist als Reichweite.

WunderStudios unterstützt Marken dabei, ihre Markenstrategie durch gezieltes Influencer Marketing umzusetzen. Wir entwickeln Creator-Kampagnen, die Vertrauen schaffen, Markenwerte sichtbar machen und Reichweite mit Wirkung verbinden. So wird strategische Markenentwicklung dort lebendig, wo sie zählt – in authentischen Communities und Creator-Stories. Unser Schwerpunkt liegt auf Female Focused & Family Brands.

Sprich uns an gerne an und wir zeigen dir, wie deine Marke mit der richtigen Creator-Strategie sichtbarer werden kann.

Häufige Fragen

Was ist eine Markenstrategie?

Eine Markenstrategie legt fest, wie eine Marke aufgebaut, geführt und wahrgenommen werden soll. Sie definiert Zielgruppe, Positionierung, Werte und Ziele und sorgt dafür, dass alle Maßnahmen auf eine einheitliche Markenidentität einzahlen.

Was gehört zu einer Markenstrategie einfach erklärt?

Zu einer Markenstrategie gehören die Analyse des Marktes, die Definition der Markenidentität, die Positionierung, die Gestaltung des Markenauftritts sowie die Umsetzung und laufende Optimierung. Ziel ist ein klarer, konsistenter Markenauftritt.

Welche Markenstrategien gibt es? 

Es gibt verschiedene Modelle von Markenstrategien: Einmarkenstrategie, Mehrmarkenstrategie, Dachmarkenstrategie, Endorsed Brand und Hybridstrategie. Welche passt, hängt von Markt, Zielgruppen und Unternehmenszielen ab.

Was sind die Grundlagen der Markenführung?

Grundlagen sind ein klarer Markenkern, gelebte Werte, ein konsistenter Auftritt und eine langfristige Pflege der Marke über alle Kontaktpunkte hinweg. Markenführung bedeutet, Wahrnehmung aktiv zu gestalten und Vertrauen aufzubauen.

Wie sieht eine gute Beratung für eine Markenstrategie aus? 

Eine gute Beratung verbindet Analyse, Strategieentwicklung und kreative Umsetzung. Sie versteht Markt und Zielgruppe, arbeitet eng mit dem Unternehmen zusammen und schafft eine klare, umsetzbare Markenbasis, die langfristig Wirkung zeigt.